Was bedeuten mir die vielen Stunden in meinem Zimmer? Völlig alleine? Wo meine Finger über die Tasten springen, irgendwelche Lieder in der Endlosschlaufe vor sich hinquaken?

Was bedeuten mir die vielen Stunden, die ich verbrauche, um einen Charakter kennen zu lernen? Was bedeuten mir meine Figuren? Was bedeutet mir der ganze Aufwand?

Wofür schreibe ich, wenn ich nichts veröffentlichen will/kann? Was bedeutet mir eine fertige Geschichte?

Ich sitze alleine in meinem Zimmer, mit dem Laptop auf meinen Knien, damit ich bequem schreiben kann. Lieder von Stress, Maria Mena, Beyoncé und anderen Sängern verirren sich in den Windows Media Player und enden schlussendlich in der Endlosschleife, die für mehrere Stunden vor sich hin trötet. Meine Finger fliegen über die Tasten, mein Kopf raucht und die Ideen fliessen. Charakter entstehen, wo vorher nur gähnende Leere herrschte. Tränen rinnen, wo vorher ein fröhliches Lachen die Welt verschönerte.

Die Charakter handeln. Ich bin nur irh Werkzeug. Nur etwas, wodruch ihre Geschichte einen höheren Wert bekommt. Sie handeln, während ich daneben sitze und einen Einblick in das Geschehen habe. Die Charakter leben.

Niemand anders liest mit. Kann mich aufhalten. Niemand anders, als die Figuren erzählen mir die Geschichten. Eine spannende Geschichte, voller Liebe, Schmerz, Eigersucht und Tod. Voller Verzweiflung. Keine Geschichte ist nicht hörenswert. Ich verspreche meinen Charaktern die volle Aufmerksamkeit. Und die bekommen sie in den Stunden der Einsamkeit. Der Einsamkeit, für Leute, die mich sehen. Aber für mich sind es Momente der Liebe. Momente, in denen ich weiterlerne. In denen ich von meinen Figuren die Lebensweisheit oder die Dummheit aufsauge.

Ich schreibe, weil es mein Leben erfüllt. Ich schreibe, weil ich das Gefühl, der Vertrautheit liebe. Weil ich es liebe, wie die Musik läuft und meine Finger fliegen. Ich liebe es die Musik in meiner Endlosschleife ertönen zu lassen.

Ich schreibe, weil schreiben mein Leben ist.

Und weshalb schreibst du?
Denk darüber nach, denn es ist wichtig!

Danke, dass ihr wieder einmal so aufmerksam meinem Blog gefolgt seid. ♥

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Und du sprichst auch mir aus VOLLSTER Seele.
Ich bin übrigens durch die Schreibwerkstatt auf deinen Blog gekommen - siehe mein Name, so heiß ich auch dort ;)
Ich bin in einer Autorenwerkstatt und bei unserem allerersten Treffen sollten wir einen Text schreiben zu "Wenn ich schreibe..." und das habe ich geschrieben:
Wenn ich schreibe…
Wenn ich schreibe, dann bin ich in meiner eigenen Welt. Ich kann steuern, was passiert, ich bin indirekt mit den Charakteren verbunden, bin vielleicht sogar ihre innere Stimme. In „meiner kleinen Welt“, wie ich sie manchmal nenne, bin ich geschützt vor irgendwie allem. Manchmal ist es wie eine Flucht ins positive Nirgendwo…
Wenn ich schreibe, nervt es mich gestört zu werden. Vor allem wenn ich dadurch länger abgelenkt bin und mal wieder mitten im Satz aufgehört habe zu schreiben und nun nicht mehr weiß, wie es weiter geht.
Wenn ich schreibe, bezwecke ich damit sowohl Verarbeitung, sowie „Reinigung der Seele“, als auch „Leben erschaffen“, was sich anfangs ziemlich verrückt anhört. Aber eigentlich ist es gar nicht so verrückt, sondern Tatsache. Denn wenn ich eine Geschichte mit ihren Personen erschaffe, erschaffe ich somit Leben. Und die Charaktere darin sind alle, ob gut oder böse, wie meine Kinder für mich. Sie sind für mich eben wie für den Koch sein Kochbesteck oder für den Musiker seine Instrumente… © F.H.

Ich würde sagen, jeder der schreibt weiß genau was du oder ich meint - in gewisserweise ähneln sich unsere Texte auch, findest du nicht? ;)
Vielleicht hört man sich ja mal auf der Schreibwerkstattseite. Bis dann :)
LG Darki

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Hallo!

Das ist echt einer der tollsten Texte, die ich je gelesen habe! Du sprichst mir mit dem, was du da schreibst, aus der Seele :)

Ich habe darüber nachgedacht, warum ich schreibe, und die Antwort war einfach und die selbe, wie deine: Weil ich nicht anders kann, weil Schreiben mein Leben ist! :)

Besonders die Stelle über die Charaktere ist toll. Denn die Charaktere sind einfach nur wichtig. Sowohl ein Teil der Geschichte, als auch ein Teil von uns.
Genauso stimmt es auch, dass wir die Lebensweisheiten und Dummheiten unserer Figuren aufsaugen. Man lernt aus Fehlern, aber dafür muss man sie nicht immer selber machen. Es reicht, wenn man den Charakteren dabei zu schaut. Genauso ist es mit den Weisheiten: Die Charaktere gelangen zu Erkenntnissen, auf die man selbst vielleicht nie gekommen wäre. Denn die Charaktere schreiben die Geschichte und gerade das macht das Schreiben erst so toll. ♥ Aber wahrscheinlich ist auch mit das, was nicht schreibende Leute nicht verstehen können... :D

Naja, ich finde es jedenfalls toll, dass du diesen Text geschrieben und für die ganze Welt sichtbar gemacht hast :)

Liebe Grüße
Zinnie

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